Eine jüdische Synagoge ist in Hagenburg seit 1837 belegt. Unklar ist aber, ob es sich dabei um das Haus Hainholz 1 handelt, das bereits 1912 verkauft wurde. Als jüdisches Gotteshaus zu erkennen ist das Haus immer noch an seinen oben abgerundeten Fenstern. Später ist das Gebäude als Wohnhaus und längere Zeit als Poststelle genutzt worden.
Seit 1601 Juden in Hagenburg
Jüdische Familien sind in Hagenburg 1601 erstmals erwähnt worden. Im 18. Jahrhundert muss die von den drei Gemeinden Hagenburg, Steinhude und Großenheidorn gemeinsam unterhaltene Begräbnisstätte im Hagenburger Forst auf dem Hohen Holz erweitert werden. Der Gemeindeverband zerfiel später offenbar. Nach 1837 errichteten die Hagenburger ihre eigene Synagoge, später entstand ein Streit zwischen Hagenburger und Steinhuder Juden über den Sitz der Synagoge und der Schule. In beiden Orten wurden auch nur zeitweise Lehrer eingestellt. Als Vorsteher der Hagenburger Gemeinde tritt unter anderem auch der Kaufmann Albert Jonas in Erscheinung, der ein großes Manufakturwarengeschäft an der Langen Straße besaß.
Zwei Schwestern überlebten das KZ Riga
Etwa 20 Juden lebten zu Beginn der nationalsozialistischen Terrorherrschaft in Hagenburg. Acht von ihnen haben sich durch Auswanderung retten können. Sieben wurden deportiert und ermordet. Von den Zurückgebliebenen starben fünf in der Heimat, davon zwei durch Erfrieren, einer durch Verweigerung ärztlicher Hilfe, einer vermutlich durch Selbstmord. In den Häusern Nr. 19 und Nr. 85 legte die Gemeinde so genannte Judenquartiere an. Die Schwestern Selma und Clara Wollenstein wurden 1945 aus dem KZ Riga befreit und sind nach Schweden ausgewandert.
52.43570°N 9.31752°E
Höhe= 49.1m
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Nach Rechts: Die nächste Fleckentour-Station (Station 18 – Försterteich) steht rund 2,1 Kilometer entfernt.